Peter Krautzberger, krautzource
Links/rechts scrollen, um die Slides durchzusehen.
Drei verwickelte Fragen:
Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.2
Zur Erinnerung: WCAG ist lediglich das Minimum!
Ein grobes Bild in Zahlen:
[Nebenbemerkung: Accessibility Overlays sind sehr problematisch.]
Browser-Erweiterungen
Weitere Helfer: SkipTo Landmarks&Headings, Landmarks, Browser Reader Mode, und viele weitere Erweiterungen
Assistive Technologien bilden ein komplexes Feld an Software und Hardware. Eine zentrale Kategorie bilden Screenreader, z.B.
Demos: ATHEN STEM conference, 2022
Kleine Screenreader: Texthelp, Speechify (oft als browser Erweiterungen); Reader Mode
Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.2
Zur Erinnerung: WCAG ist lediglich das Minimum!
⇒ Wir werfen einen Blick auf einige wichtige Erfolgskriterien. Mehr unter /materialien/WCAG-rundschau.md
Alle Nicht-Text-Inhalte, die dem Benutzer präsentiert werden, haben eine Textalternative, die einem äquivalenten Zweck dient, mit Ausnahme der unten aufgelisteten Situationen. […]
NB: Dekorativausnahme.
Was sind Nicht-Text-Inhalte?
Jeglicher Inhalt, der keine Buchstabenfolge ist und der durch Software bestimmt werden kann oder bei dem die Abfolge etwas nicht in menschlicher Sprache ausdrückt.
Hinweis: Dies beinhaltet ASCII Art (ein Muster von Buchstaben), Emoticons, Leetspeak (Ersetzung von Buchstaben durch Ziffern oder Sonderzeichen) und Bilder, die Text repräsentieren.
\includegraphics
; lang via kurz möglichfixenund erzeugten Grafiken (tikz etc // R, matplotlib etc)
Mehr: TU Chemnitz, FAU Artikel “perfekter” Alttext, barrierefreies.design, BIK, Harvard
Inspiration: Sorge&Austin@ w4a2023, @krautzource/aria-tree-walker
Informationen, Struktur und Beziehungen, die über die Darstellung vermittelt werden, können durch Software bestimmt werden oder stehen in Textform zur Verfügung.
Einordung:
Wenn die Reihenfolge, in der Inhalte präsentiert werden, sich auf deren Bedeutung auswirkt, kann die korrekte Leseabfolge durch Software bestimmt werden.
Meistens leicht lösbar. Typische Risikobereiche:
Anweisungen, die für das Verständnis und die Bedienung von Inhalt bereitgestellt werden, stützen sich nicht nur auf sensorische Eigenschaften von Komponenten wie Form, Farbe, Größe, visuelle Position, Ausrichtung oder Ton.
Typische Risikobereiche:
Bild rechts,
Seite XX)
Farbe wird nicht als einziges visuelles Mittel benutzt, um Informationen zu vermitteln, eine Handlung zu kennzeichnen, eine Reaktion zu veranlassen oder ein visuelles Element zu unterscheiden.
Typische Risikobereiche:
Die visuelle Darstellung von Text und Bildern von Text hat ein Kontrastverhältnis von mindestens 4,5:1 mit folgenden Ausnahmen:
Großer Text […] Nebensächlich […] Wortbildmarken
Typische Risikobereiche:
Wenn die benutzten Techniken die visuelle Präsentation bewirken können, dann wird Text statt Bilder eines Textes dazu benutzt, Informationen zu vermitteln [mit Ausnahmen]
Natürlich guter Stil - nicht Textlayout als Bild, nicht Layout hacken (Größe, Abstände).
Aber: bei LaTeX Paketen oft die einzige Notlösung.
Inhalte können ohne Informations- oder Funktionsverlust dargestellt werden, ohne dass dafür ein Scrollen in zwei Dimensionen erforderlich ist.
Einordnung: (Block-)Formeln sind meistens Ausnahmen. Probleme entstehen oft bei Layout-intensiven Inhalten (z.B. Verse, Algorithm Paket)
Webseiten haben einen Titel, der Thema oder Zweck beschreibt.
Einordnung: Inhaltlich einfach (Werkzeuge sollten automatisch \title
als <title>
setzen).
Probleme gibt es evtl. bei Einpflege in LMS/CMS etc.
Der Zweck jedes Links kann durch den Linktext allein oder durch den Linktext zusammen mit seinem durch Software bestimmten Link-Kontext bestimmt werden außer in Fällen, in denen der Zweck des Links mehrdeutig für Benutzer im Allgemeinen wäre.
Einordnung: Sehr wahrscheinlich fast immer erfüllbar durch die Ausnahmen “Kontext”, “allgemeine Ambiguität” (z.B. \cite{Augs2024}
erzeugt [1]
).
Trotzdem können Pakete wie cleverref deutlichen Mehrwert bieten (vgl. 2.4.9).
Überschriften und Labels beschreiben ein Thema oder einen Zweck.
Einordnung: Sehr wichtig. Meist von selbst gegeben.
Grenzfälle: repetitive oder gewollt vage Überschriften, Abbildungen ohne \caption
.
AAA
Es gibt einen Mechanismus, um den Zweck jedes Links durch den Linktext allein zu erkennen, außer der Linkzweck wäre mehrdeutig für Benutzer im Allgemeinen.
Einordnung: Wie 2.4.4 mit weniger Ausnahmen. Gute Motivation, um cleverref etc. zu bevorzugen.
AAA
Abschnittsüberschriften werden genutzt, um den Inhalt zu gliedern.
Hinweis: „Überschrift“ wird in seiner allgemeinen Bedeutung benutzt und beinhaltet Titel und andere Methoden, um verschiedenen Arten von Inhalt eine Überschrift hinzuzufügen.
Einordnung: Best Practices zeigen, was sie können. Abbildungen, Theorem-Umgebungen etc.
NB: Schwierig, das Ende eines Abschnitt zu beschreiben.
Neu in WCAG 2.2, daher nur auf Englisch:
The size of the target for pointer inputs is at least 24 by 24 CSS pixels, except where:
Spacing […] Equivalent […] Inline […] User agent control […] Essential
Sonst werden sehr kurze Links unbrauchbar - Kapitel 1
, siehe [Kr]
.
Einordnung Eigentlich schwerwiegendes Problem, aber die Ausnahmen gelten meistens.
Wiederum: cleverref etc. helfen, es gut zu machen.
Die voreingestellte menschliche Sprache jeder Webseite kann durch Software bestimmt werden.
Einordnung Inhaltlich trivial (<html lang="...">
) aber Werkzeuge scheitern überraschend oft.
Die menschliche Sprache jedes Abschnitts oder jedes Satzes im Inhalt kann durch Software bestimmt werden außer bei Eigennamen, technischen Fachbegriffen, Wörtern einer unklaren Sprache und Wörtern oder Wendungen, die Teil des Jargons des direkt umliegenden Textes geworden sind.
Einordnung: Eigentlich einfach (via \foreignlanguage
und lang
) aber Werkzeuge scheitern manchmal.
Hochgradig relevant aber schwer umsetzbar.
Es gibt einen Mechanismus, um spezielle Definitionen von Wörtern oder Wendungen zu erkennen, die auf ungewöhnliche oder eingeschränkte Weise benutzt werden, Idiome und Jargon eingeschlossen.
Es gibt einen Mechanismus, um die ausgeschriebene Form oder Bedeutung von Abkürzungen zu erkennen.
Wenn der Text nach der Entfernung von Eigennamen und Titeln Lesefähigkeiten voraussetzt, die über das Niveau der niedrigen, sekundären Schulbildung hinausgehen, dann gibt es ergänzenden Inhalt oder eine Version, die keine über die niedrige, sekundäre Schulbildung hinausgehenden Lesefähigkeiten verlangt.
Es gibt einen Mechanismus, um die bestimmte Aussprache von Wörtern zu erkennen, wenn die Bedeutung der Wörter – im Zusammenhang – mehrdeutig ist, wenn man die Aussprache nicht kennt.